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Karate – European Master Games

Die European Masters Games (EMG) sind eine Multisportveranstaltung für Seniorensportler, wobei das Mindestalter für eine Teilnahme in Abhängigkeit von der Sportart zwischen 25 und 35 Jahren beträgt. Sie wurden erstmals 2008 ausgetragen und finden seit 2011 alle vier Jahre an unterschiedlichen Austragungsorten in Europa statt. Veranstalter der European Masters Games ist die „International Masters Games Association (IMGA)“ mit Sitz in Lausanne. Die IMGA ist eine Unterorganisation des IOC, welche auch die World Masters Games, die Pan-American Masters Games, die Asia-Pacific Masters Games sowie weitere, regionale Events organisiert. Dabei gelten die „World Masters Games“ insgeheim als die „Olympischen Spiele“ der Leistungs- und  Breitensportler ab 30 Jahre. Ziel ist es, die Olympische Bewegung zu unterstützen und die „Sport für alle“-Philosophie der Olympischen Charta zu fördern.

Dieses Jahr fanden die EMG zum ersten Mal in Finnland, Tampere, statt. Zu diesen Masters Championships reisten rund 4000 Athleten an, um sich in 29 verschiedenen Disziplinen zu messen. Nachdem die Teilnahme nicht auf europäische Länder beschränkt war, waren Wettkämpfer aus 78 verschiedenen Ländern mit einem Durchschnittsalter von 53 Jahren vertreten. Für die Karate-Wettkämpfer betrug das Mindestalter 35 Jahre. Hier gab es 228 Nennungen aus 18 Nationen. Deutschland war mit insgesamt 56 Teilnehmern die am stärksten vertretene Nation. Gestartet wurde in den Disziplinen Kata (Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner) und Kumite (Freikampf).

Der Post SV Bamberg wurde durch die folgenden Wettkämpfer vertreten: Brigitte Kraußer  (Kumite), Monica Rusticeanu (Kata und Kumite), Berthold Pfohlmann (Kata), Dikran Krikkorian (Kata), Hubert Schorr (Kumite) und Andreas De Sario (Kumite).

Los ging es mit Monica Rusticeanu in der Disziplin Kata. Sie zeigte in der Vorrunde die Kata „Gojushio Sho“, die mit 22,5 gewertet wurde. Damit zog sie als Poolzweite in das kleine Finale ein. Dort konnte sie die ebenfalls für Deutschland antretende Mainzerin Yasna Durdevic mit der Kata „Kanku Sho“ mit 22,1 zu 20,7 Punkten schlagen und holte sich die Bronzemedaille.

Bei den Herren Ü40 setzte sich Krikkorian deutlich mit einer Spitzenwertung von 23,9 für die Kata „Kanku Sho“ gegen die Karateka aus Italien und Großbritannien durch. Er zog somit direkt ins Finale ein und kämpfte gegen Federico Monnati aus Italien. Als Finalkata wählte er die höchste Kata der Stilrichtung Shotokan: die schwierige „Unsu“. Leider unterlief ihm nach dem Sprung ein kleiner Wackler, sodass er sich knapp geschlagen geben musste. Nichtsdestotrotz nahm er am Ende mit Stolz und völlig verdient die Silbermedaille mit nach Bamberg.

Berthold Pfohlmann holte in der Vorrunde mit der Kata „Sochin“ 22,6 Punkte und stand so verdient im Finale. Dies stellte sich als bayerisches Finale raus – Pfohlmann musste gegen den Oberpfälzer Dieter Baller antreten. Doch der Postler ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und zeigte eine beeindruckende „Goju Shiho Sho“. Damit setzte er sich durch und stand am Ende verdient auf dem ersten Platz.

Am zweiten Wettkampftag wurde die Disziplin Kumite nach Alters- und Gewichtsklassen ausgetragen.

Brigitte Kraußer konnte sich in drei Kämpfen souverän durchsetzen. Die monatelange Vorbereitung der Mastersbeauftragten des Bayerischen Karate Bundes zeigte Früchte. Die in zahlreichen gemeinsame Trainingseinheiten eintrainierten taktischen Züge konnte sie problemlos umsetzen und wurde mit der Goldmedaille in der Gewichtsklasse -61 kg belohnt.

Auch Monica Rusticeanu ließ nichts anbrennen und beendete ihre zwei Kämpfe in der Kategorie Female Kumite Open 45 deutlich mit 7:1 und 8:0 – auch sie nahm Gold mit nach Hause.


Die Post SV Kumite-Herren wollten den erfolgreichen Kumitedamen in nichts nachstehen und kämpften ebenfalls knallhart bis zur letzten Sekunde. Dies zahlte sich am Ende mit weiteren Medaillen aus: Hubert Schorr freute sich am Ende über einen tollen 2. Platz und Trainer Andreas De Sario schloss den Tag mit einer weiteren Goldmedaille für Bamberg ab.

Insgesamt konnten die Athleten de Post SV Bamberg bei den European Masters Games in Finnland 4x Gold, 2x Silber und 1x Bronze erringen. Diese grandiose Leistung ist neben den Athleten selbst auf die hervorragende und kontinuierliche Trainerarbeit in der Karateabteilung des Post SV zurückzuführen. Die jahrelange Vorbereitung hat sich nun sichtbar ausgezahlt!

V. l. n. r. Hubert Schorr, Andreas De Sario, Berthold Pfohlmann, Brigitte Kraußer und Dikran Krikkorian
Monica Rusticeanu